schweizerIn des jahres 2008 ist …

am samstag ist es wieder soweit: ich werde, wie in den letzten jahren auch, bei der preisverleihung des swiss awards dabei sein. nein, nicht als ewiger kandidat, aber als treues mitglied der academy.

hier die liste der 18 vorgeschlagenen für den titel des schweizer resp. die schweizerin des jahres resp. für die swiss award preisträger in den verschiedenen kategorien.

politik:
thomas minder (anti-abzocker-initiative), rudolf strahm (ex-preisüberwacher), eveline widmer (bundesrätin)

wirtschaft:
michael näf (gründer doodle ag), jean-pierre roth (präsident nationalbank), pierin vincenz (ceo raiffeisen-bank)

gesellschaft:
evelyne binsack (bergsteigerin), giovanni lombardi (tunnelbauer), felicitas pauss (physikerin)

kultur:
jacques chessex (schriftsteller), herzog & de meuron (architekten), albert kriemler (modemacher)

show:
philipppe chappuis (comic-zeichner), stress (rap-sänger), ursus & nadeschkin (kabarett-duo)

sport:
fabian cancellara (radfahrer), heinz frey (rollstuhlsportler), ariella kaeslin (kunstturnerin)

wie das zustande kommt? das verfahren beim swiss award ist seit jahren gleich:

in einem ersten schritt nominiert eine 18köpfige jury in den kategorien politik, wirtschaft, gesellschaft, kultur und show je fünf schweizer persönlichkeiten, die im verlaufe des jahres etwas bewegt haben.

in einem zweiten schritt beurteilt eine 100köpfige academy die nominationen. jedes mitglied erstellt eine indviduelle rangliste. alle ranglisten zusammengefasst ergeben das ranking für die swiss awards in jeder kategorie.

die ersten drei je kategorie, erweitert um drei spitzensportlerInnen, die bereits feststehen, kommen als schweizer oder schweizerin des jahres in frage, der resp. die am samstag abend von der fernsehnation bestimmt wird.

als academyker habe ich meine bewertung im zweiten schritt bereits abgegeben. ich sage nur soviel: diverse meiner favoriInnen sind unverändert dabei. doch zuerst interessiert mich, wer eure anwärterInnen auf die verschiedenen titel sind!

stadtwanderer

meine berichte von den preisverleihungen 2007 resp. 2006

cal

ich bin der berner stadtwanderer. ich lebe in hinterkappelen und arbeite in bern. ich bin der felsenfesten überzeugung, dass bern burgundische wurzeln hat, genauso wie ich. also bin ich immer wieder auf der suche nach verästelungen, in denen sich die vergangene kultur in meiner umgebung versteckt hält.

7 Gedanken zu „schweizerIn des jahres 2008 ist …“

  1. zeersch es guets nois! hebit besser zäme aus im letschte joor esch min sproch.
    bi dem swiss aword ben ig för den minder aus sieger. er het dem oschpu vor uubees d’chottle potzt u esch vor siner secherheitstschooline geschweiget worde. aber er met sinner initiative gägestüür geh im wechtigste problem vor schwiiz.
    we das so wiiter gheit met em settezerfau ir schwiiz kheit üüses land baud useang. di weutsche gö zum franzos, d’tessiner zom italiener u meer arme alemanne münd die luthersproch aaneh.
    e rechtige kärli esch ou dr fäbu gsi u die biinlisack gfaut meer ou. meer fäut aber uf dere liischte de gölä wo aune eifache lüüt zeigt dass sie immer wieder zroggcheere chöi wenn sie nomme wei.
    tschou dr wile.

  2. Naja, es gilt wohl zu unterscheiden zwischen persönlichen Favoriten und wahrscheinlichen Gewinnern.

    Letzere hängen meiner Meinung nach stark von der Bekanntheit der Person und/oder der Sache ab. Konkret: Welcher Samstag-Abend-Zuschauer kennt schon Doodle und wer Stress? Aber ein Föteli vom Raiffeisen-Mann haben sicher schon einige auf irgendeinem Kundenschreiben gesehen, ebenso wie man auch Ursus & Nadeschkin kennt. Ähnlich dürfte es in der Politik sein. Minder, sein Engagement in allen Ehren, ist den meisten unbekannt – im Gegensatz zum ehemaligen Preisüberwacher oder zur arg gescholtenen Bundesrätin.

    Wie wäre es, wenn diesmal automatisch jene oder jener SchweizerIn des Jahres wird, welche im 2008 das tiefste Einkommen und Vermögen hatte…?

  3. wie um himmels willen kommt eine frau binsack in so ein ranking? was ist ihre leistung für die gesellschaft? etwa diese unsäglichen gewaltstouren und ihre nachfolgenden managerseminare für mehr durchbeissentaktik? ein witz. ein schlechter.

    auch bei anderen nominierten frage ich mich, was diese leute so ausserordentliches gemacht haben sollen. so z.b. der nationalbank chef, der hier offensichtlich wegen der schnürung dieses leidigen notpakets zu zweifelhaften ehren kommt. und der raiffeisen ceo hat seine vielen neuen kundengelder auch nicht selber aquiriert, sondern durch die finanzkrise reingespült bekommen.

    na ja ich weiss schon, no business like showbusiness.

  4. Schwache Auswahl … 🙂

    Bei den Politikern kommt eigentlich nur Rudolf Strahm in Frage. Eveline Widmer muss sich erst noch einen Leistungsausweis arbeiten – die eigene Partei zu verraten ist keine Leistung, die man belohnen sollte! – und Thomas Minder ist sowieso kein Politiker.

    Wie kommt man auf die Idee, einen Banker zum Schweizer des Jahres zu wählen? Ausgerechnet einen Banker? Damit kommt nur noch Michael Näf in Frage – er schafft wenigstens Mehrwert und bereichert sich nicht auf Kosten anderer.

    Kommentare zu den übrigen Nominationen spare ich mir, relevant scheint «Schweizer des Jahres» glücklicherweise nicht zu sein. Aber interessant genug für eine Kommentardiskussion! 🙂

  5. Die Auswahl ist nicht gerade überzeugend, aber ich packe es trotzdem an:
    Politik: Minder
    Wirtschaft: Näf
    Gesellschaft: Lombardi
    Kultur: Herzog & de Meuron
    Show: Chappuis
    Sport: Cancellara
    Blog: Longchamp

    Möge ausgezeichnet werden, wer es verdient hat, Hauptsache ich kupfere mit dem Los mal 1 Million ab. Zwar nein, soviel Geld will ich gar nicht.

  6. @ mds
    BR EWS hat sehr souverän die Stellvertretung von BR Merz übernommen und dies zu einem ohnehin kritischen Zeitpunkt. Ob die Sache, die sie vertreten hat (und zu welcher sie selber wohl nur noch wenig beitragen konnte) längerfristig eine gute oder schlechte Sache ist, wird uns erst die Zeit zeigen. Im Übrigen denke ich, dass sie lange genug aus den SVP-Reihen geächtet und bedroht wurde. Es gibt wohl nicht viele Menschen, die einem solchen Druck in mehrfacher Hinsicht standhalten. Gäbe es mehr solcher sachbezogenen Menschen ginge es mit diesem Land schneller voran. Polemik und Polarisierung führen nur zu Reibungen und damit zu einem unnötigen “Energieverbrauch”.

    Bei Rudolf Strahm bin ich mir nicht so sicher: Preisüberwacher und Konsumentenschützer(innen) haben per Definition einen dankbaren Job wenn es um die Beliebtheit in der breiten Bevölkerung geht, vertreten sie doch schliesslich immer die Benachteiligten. Ob sein Wirken als Preisüberwacher allerdings erfolgreicher war als das seiner Vorgänger (zu welchen auch BR EWS’s Vater gehörte), kann ich nicht beurteilen (und wird wohl auch schwierig zu messen sein). Zudem geht bei mir die Rechnung zwischen Kritik an der Elektrizitätsmarkt-Liberalisierung und der früheren Mitverantwortung bezüglich (vor Einführung der ElCom vorgenommenen) Überprüfung und Festlegung der Tarife nicht ganz auf…

    Noch eine allgemeine Bemerkung: Sind die Romands in diesem Jahr nicht etwas untervertreten?

  7. Die Academy und ihre Absichten in Ehren aber für mich wird das wieder zu einer SF-Show, die einen guten Grund darstellt, den TV nicht einzuschalten.

    Oder ähnlich Reich-Ranicki: “Alles nurrr Bllöödddsinn!”

    Wenn man bedenkt, wer in diesem Jahr von der Schweiz her kommend wirklich in aller Welt in Munde war, so bleiben einzig Herzog & de Meuron als Wahl übrig.

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