was stadtwanderInnen gerne lesen

der stadtwanderer wächst und wächst und wächst. bald sind 1000 beiträge online. denächst gibt es dazu 5000 kommentare von kritischen und tollen leserInnen. ein rückblick darauf, was sie in diesem jahr besonders interessiert hat.

1-Lesenlust äm lesen, lust zum schreiben: so funktionieren blogs wie der stadtwanderer

das publikum nimmt rasant zu. um rund 200 prozent ist es in diesem jahr gewachsen. das ist fast schon unverschämt. wieviele individuen es sind, bleibt letztlich unbekannt. bekannt ist aber, dass sie auf dem stadtwanderer fast eine halbe million visits resp. knapp eine million hits erzeugt haben.

der november 2009 war bis jetzt der beste monat. und die woche 51 übertrifft alles, was ich bis jetzt gesehen habe. denn momentan bin ich bei 1500 besuchen pro tag, und gegen 3000 seiten werden innert 24 stunden angeclickt.


die 20 am meisten aufgerufenen beiträge 2009 (gemäss google analytics)

1. ali kebap – new in town (ca. 20’0000 aufrufe 2009)
2. wenn zeitalter sterben (ca. 4000)
3. amateurhafte “komm-in-die-schweiz”-eiwanderungshilfe(ca. 3500)
4. i have to say sorry (ca. 3000)
5. ali kebap: des rätsels lösung (ca. 2500)
6. das finnding ist ein unding (ca. 2000)
7. meine morgige rede vor der burgunderausstellung (ca. 1700)
8. rückblick auf den 22. juni 1476 (ca. 1500)
9. kirchenmarketing zur zukunftsbewältigung (ca. 1400)
10. grenzerfahrungen (ca. 1300)

11. herodot – der vater der geschichtsschreibung (ca. 1200)
12. ich google, also bin ich (teil 1)(ca. 1100)
13. das beginnt ja schlecht (ca. 1100)
14. die merkwürdige geschichte der schweizer nationalhymne (ca. 1100)
15. madame tussauds illusionen (ca. 1000)
16. lob für meine kommentatorInnen (ca. 1000)
17. drama im bärenpark (ca. 1000)
18. hoffnungsloser versuch, das ewig weibliche im christentum zu rekonstruieren (ca. 1000)
19. der stadtauswanderer (ca. 950)
20. longchamp entführt (ca. 950)

natürlich weiss ich nicht warum! der titel wegen? dank meinen texten? oder machen es die bilder aus?

für den kurzfristigen erfolg entscheidend sind meine abonnenten, die eine notiz bekommen, wenn’s was neues hat. ihr interessiertes nachschlagen bringt den beitrag in die charts von slug, was seinerseits einen positiven effekt auf die nutzung hat. doch sind 100 abonnenten für einen blog in der schweiz schon viel, und machen seinen mittefristigen erfolg nicht aus. der kann auch entstehen, wenn sich eine längeranhaltende, leidenschaftliche debatte unter kommentatorinnen entwickelt. der sicherste wert für kundentraffic ist die position auf google (via text, keywords oder bild). besonders schwierig, aber extrem ertragreich sind solche rangierungen, wenn ein thema von öffentlichem interesse ist. denn dann ist einem über tagen, ja wochen ein hoher besuch garantiert. typisch hierfür waren in diesem jahr beiträge zu “ali kebap”, zur “come to switzerland” website, zur “hauptstadtkampagne” (aus dem letzten jahr, die immer noch nachhallt) und dem “finnding-unding”. sie alle waren im nu für hohe nutzungszahlen verantwortlich.

ein wenig anders ist es, wenn man nicht von der tagesakualität lebt, sondern von einer themen-nische. eine solche besetzt der stadtwanderer zwischenzeitlich in vielen burgunder-fragen, die von der völkerwanderungszeit bis in die gegenwart der weine hier behandelt werden. wenn dann ereignisse wie die grosse karl-der-kühne-ausstellung das breite interesse wecken, braucht es nicht mehr viel, um zahllose gwunderige auf dem blog zu finden.

für mich überraschend sind unter den bestplatzierten posts nicht die, die mir am herzen liegen, etwa die zur metrobern-debatte. dafür finde ich überraschend immer wieder viele leserInnen, wenn ich mich mit dem leben in der christlichen kultur und ihren facettenreichen erscheinungsformen der vergangenheit und gegenwart beschäftige.

wer weiss, vielleicht ist stadtwanderern und bloggen dazu selber ein indikator des momentanen werte-, mentalitäts- und themenwandels.

stadtwanderer

cal

ich bin der berner stadtwanderer. ich lebe in hinterkappelen und arbeite in bern. ich bin der felsenfesten überzeugung, dass bern burgundische wurzeln hat, genauso wie ich. also bin ich immer wieder auf der suche nach verästelungen, in denen sich die vergangene kultur in meiner umgebung versteckt hält.

12 Gedanken zu „was stadtwanderInnen gerne lesen“

  1. Danke für die Gesamtschau. Ich bin ja ziemlich neu hier und kenne das meiste noch nicht.
    Mir gefällt die Themenvielfalt. Hier gibts auch viele Beiträge von denen man sonst nirgends was liesst. So lohnt es sich, gelegentlich vorbeizuschauen.

  2. Ich könnte mir vorstellen, dass sie gerne lesen, was nicht wahr ist. Sie mögen Zensur und betrachten das Leben durch die rosarote Brille. Unangenehmes kehren sie gerne unter den Teppich, so wie die Sache mit dem Finnding.
    Wenn sie dann aber ein Magengeschwür oder ein Kropf bekommen haben, sind es die ersten, die um Mitleid betteln und in Selbstmitleid versinken…

    Unglaublich, diese ewigen Heuchler!

  3. danke für die klare psychologische einteilung. ich kann gut auch ohne sie leben.

    beiträge zur sache sind weiterhin willkommen, den rest brauchen wir nicht. schon gar nicht von fingierten adressen aus gesendet.

    ich schlage ihnen vor, einen eigenen blog zu eröffnen, und darauf die dummheit der welt zu beklagen. das www ist gross genug dafür.

  4. Ein Blog mit vielen Aufrufen zu betreiben, ist relativ einfach. Dafür reicht es, boulevardeske, leicht bekömmliche Themen in drei Sätzen abzufassen, in welchen man sich selber kaum auf markante Positionen festlegt. Das lässt der breiten Masse viel Spielraum fürs Kommentieren, ohne dass dabei viel nachgedacht wird…

    Darum finde ich es umso bemerkenswerter, wenn «schwere» Themen oder nicht alltägliche Themen häufig gelesen werden. Darunter hat es oben einige.

    Es zeigt aber auch, dass – entgegen dem aktuellen Trend in den Medien – auch nicht so leicht bekömmliche Artikel gefragt sind. Das ist Auftrag und Ermutigung zugleich.

  5. das setzt sich darin fort, dass keine der topbeiträge ausgesprochen kurz, 20minuten-like war. einige, wie die rede zur burgunderausstellung gehören zu längsten die ich überhaupt geschrieben habe.

  6. Ich knüpfe dort an, wo Titus geendet hat. Bei “Das ist Auftrag und Ermutigung zugleich.”

    Blogs, die mit profundem Wissen, überraschenden Bezügen und einem langem Atem dranbleiben, finden ihr Publikum und leisten als Micro-Komplentärmedien einen wichtigen Beitrag neben dem Mainstream, der sukzessive reissender und eintöniger wird.

    Dieses Blog hier ist ein guter Beweis dafür. So then, keep on blogging and stadtwandering!

  7. Getrennt von der Wurzel, ohne Verbindung zur Quelle, steht er nun im Zimmer an besonderer Stelle.
    Noch ist er frisch und noch voller Saft. Er scheint voller Leben, voll Frische und Kraft.

    Ein Zeichen für Hoffnung, für Licht in der Welt und doch schon fast tot, weil die Wurzel im fehlt.
    So wird er zum Gleichnis für den Zustand der Welt, die ohne Verbindung zu Gott ins Chaos verfällt.

    Noch scheint sie zu leben, noch reicht ihre Kraft, um den Eindruck zu erwecken, dass der Mensch es schon schafft.
    Der Mensch will herrschen und retten und bleibt dennoch nur Gast, saniert und kuriert, statt an der Wurzel am Ast.

    Geschmückt wie der Baum, verschönt und verziert. Das Geschöpf ohne Schöpfer ist erschöpft und frustriert.
    Verbindung zur Wurzel ist nötiger als je zuvor.
    Es stirbt und geht ein, was seinen Ursprung verlor.

    Ich wünsche Dir lieber Stadtwanderer, den Blogleseren und Kommentarschreibern frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in ein gesundes, glückliches neues Jahr.

    Ate

  8. Magst Du Dich erinnern? Auf einem Deiner Blogs schrieben wir über die Weine aus dem Burgund.
    Neugierig wie ich bin habe ich nun mal Burgunder aus dem COOP probiert.

    Wie recht Du hattest!!

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