ode ans kopfsteinpflaster (1)

müsste man ein porträt der europäischen kleinstadt machen, würde man es mit kopfsteinpflaster grundieren. denn die pflastersteinstrassen, die pavés, die clobbet streets und die kleddstengatarna sind das leben in der stadt, egal, ob sie in der schweiz oder schweden stehen. doch sie sind nicht nur orte der verbindung und des austauschs in der vergangenheiten; sie sind das auch heute noch. sie haben der zeit getrotzt. wer glaubt, sie seien dabei alle gleich geblieben, der täuscht sich mächtig. sie sind jung und alt, haben farben und formen, sie duften und stinken, und man kann ihren klang hören. sind waren früher meist unförmig; während sie heute in der regel quadratisch sind.


foto: stadtwanderer (anclockbar)

gäbe es keine stadtpläne und landkarten, man würde an ihnen eine stadt erkennen und den weg weisen können. denn pflastersteinstrassen sind unverwechselbar: sie sind, wo immer man auch hinschaut, die elemantare beziehung zwischen stadt und mensch. man braucht nur ein wenig fantasie, historische, politologische, soziologische und psychologische, um sich das leben mit ihnen vorzustellen: eine ode ans kopfsteinpflaster, das der stadtwanderer schon ein wenig vermisst.

stadtwanderer

vorwärts zu teil 2 (zur geschichte der pflastersteine)

vorwärts zu teil 3 (zur politologie der pflastersteine)

vorwärts zu teil 4 (zur sozialforschung der pflastersteine)

schluss mit pflastersteinen

cal

ich bin der berner stadtwanderer. ich lebe in hinterkappelen und arbeite in bern. ich bin der felsenfesten überzeugung, dass bern burgundische wurzeln hat, genauso wie ich. also bin ich immer wieder auf der suche nach verästelungen, in denen sich die vergangene kultur in meiner umgebung versteckt hält.

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