die definitionsmächtigen

nicht ganz zuunrecht fragt fabian schäfer in der heutige berner zeitung nach, wie man eigentlich zur einteilung von metropolitanregionen kommt. nicht ganz überraschend stellt er bei seiner recherche fest, dass es nur weiche kriterien gibt. den fachleute ist das schon länger klar, denn sie wissen um die definitionsmacht von architekten, raumplanern und politikern bei ihren planspielen. eine rekonstruktion der so entstandenen realitätsdefinitionen durch den stadtwanderer.

die verschiedenen modelle der metropolitanregionen

23. september 2005: man trifft sich in biel/bienne. die einladung hat espace mittelland verschickt. zwei sachen werden diskutiert: aus dem kantonsverbund zwischen bern, solothurn, freiburg, waadt und wallis, den elisabeth zölch als regierungsrätin lanciert, aber nie zum funktionieren gebracht hatte, wurde ein einfacher verein interessierte fachleute, interessen- und kantonsvertreter. und genau dieser verein. tatkräftig koordiniert durch christian cappis, lancierte vor drei jahren die debatte über metropolitanregionen.
die diskussion der verschiedenen modellüberlegungen zeigte damals, dass es verschiedene definitionen und indikatoren gibt, die zu unterschiedlichen schlüssen führen. so vertrat der münchner professor alain thierstein eine restriktive definition. er kam zum schluss, dass sich aus europäischer sicht in der schweiz zwei metropolitanregionen herausbilden, die nordostschweiz und den arc lémanique. er verwies darauf, dass der berner espace zwischen beiden zerrieben werde, weil er in verschiedener hinsicht nicht das gleiche potenzial aufweise. die gegenteilige position nahm hansjörg blöchlinger von bak economics ein, der für avenir suisse die föderalismusstudie verfasst hatte. er identifizierte mit anderen mitteln in typisch schweizerischer art und weise gleich sechs metropolitanräume in der schweiz: zürich, basel, bern, genf, lausanne und lugano.
nur schon diese gegenüberstellung zeigt, dass experten, die zum gleichen arbeiten, mit unterschiedlichen hilfsmitteln zu gegenteiligen schlüssen kommen, jedenfalls was die einteilung und zuordnung von lausanne, basel, bern und lugano betrifft.
die vom bundesamt für raumplanung bevorzugte variante, die notabene der gleiche verein espace mittelland anfangs 2008 noch vor ihrem erscheinen diskutierte, gleicht auffällig einer dritten grundlage. der gemeinde/städtebericht, den ein interdisziplinäres forschungsteam, inspiriert von den stararchitekten herzog&demeuron, ablieferte. diese lagen in ihrer diagnose näher bei tierstein als bei blöchlinger, unterschieden aber drei metropolitanräume. basel trennten sie von zürich ab und erhoben es zur eigenen zentralregion.

die ketzerische frage
22.august 2008: die berner öffentlichkeit wird ziemlich genau drei jahre nach den expertendiskussionen im raum bern über den raum bern durch die veröffentlichung von bundesbern überrascht.
ich war es nicht, und stelle deshalb eine ketzerische frage: wenn es keine situations- und personenunabhängigen kriterien gibt, wie man das besagte konzept operationalisieren kann, geht es automatisch um die einflüsse interessengeleiteter deutungen. und da ist auffällig, wie sich die studie der basler stars unter den städte- und gebäudebauer und mit ihr die profilierung basels durchgesetzt hat.
oder anders gesagt: fehlt es in bern an grossartigen vordenkern, die frühzeitig spüren, wenn neue konstruktionen der realitäten entstehen, sie massgeblich prägen und die behördliche willensbildung dann auch prägen können? das muss man den baslern schon mal neidlos zugestehen: die definitionsmächtigen der gegenwart hatten sie in dieser sache klar auf ihrer seite!

rekonstruktion durch dekonstruktion von konstruktionen
das jedenfalls konstatiert der stadtwanderer, der sich gelegentlich zeit nimmt, die sachen zeurst vor ort zu erkunden, dann in den modell der experten nachzuvollziehen, und um über die folgen solche analysen für das leben vor ort informiert zu sein.
rekonstruktion von realitäten durch dekonstruktion von konstruktionen nennt sich diese neue disziplin des stadtwanderns!

stadtwanderer

cal

ich bin der berner stadtwanderer. ich lebe in hinterkappelen und arbeite in bern. ich bin der felsenfesten überzeugung, dass bern burgundische wurzeln hat, genauso wie ich. also bin ich immer wieder auf der suche nach verästelungen, in denen sich die vergangene kultur in meiner umgebung versteckt hält.

32 Gedanken zu „die definitionsmächtigen“

  1. @ stadtwanderer

    wäre es nicht einfacher die konstruktion abzuändern als dann zuerst die dekonstruktion und dann die rekonstruktion 🙂

    zu Deiner ketzerischen Frage eine von mir ketzerische antwort: sind wir berner nicht einfach etwas langsamer als die anderen, ja sogar als die basler? wir sind doch eher die nachdenker, denke ich 😉

  2. der ortskundige stadtwanderer hat die expertenmodelle in ihren grundvarianten treffend beschrieben und eine analyse frei von ketzerischem inhalt auf den punkt gebracht: die macht der mächtigen zeigt, wo die weniger mächtigen ihre ohnmacht haben.

    in bern ist dieses machtsignal bereits verstanden worden.

    walko

  3. @mischa und walko: so viel also zum berner tempo in dieser sache… dennoch erklärt es nicht, wieso die berner stimme nicht zu hören ist!!! Herrscht hier schon winterschlaf oder was?

  4. liebe bärbi

    die stimme ist noch nicht zu hören weil wir, oder zumindest ich noch am nachdenken sind 🙂

    nein ehrlich, meine und viele andere kommentare kannst Du im blog “das haus der kantone” und oder “bern grollt” nachlesen. die tücke des stadtwanderers blog, er ist schneller als wir 😉 er ist ja auch bekennender burgunder, oder nicht mein lieber stadtwanderer ?-)

  5. @ Bärbi & Mischa
    Wir sind wohl nicht nur am Nachdenken, sondern wohl auch etwas überfordert über diese doch etwas “wirre” Studie.

    1) Die Stadt Bern als “Hauptstadtregion” zu bezeichnen, mag durchaus drin liegen. Aber ob die anderen Städte, ja die ganze Region auf diesen Begriff “reduziert” werden will, bezweifle ich. Ebenso wundere ich mich, wieviel Raum die Hauptstadt braucht.

    2) Die mangelnden Reaktionen aus der “Hauptstadtregion” zeigen wohl auch, dass man heute nicht viel gemein hat.

    3) Die Studie ist wirtschaftslastig, das frisst keine Kuh weg. Zuwenig kommen andere Themen zur Sprache (Bildungsstätten, Kultur, …)

    4) Die Studie betreibt Augenwischerei: Sie ist durchsetzt vom Begriff “Zentrum”. Weshalb sagt man nicht klar und deutlich, dass Dörfer keine Seinsberechtigung mehr haben (sollen)?

    5) Es hat auch Fehler drin. Beispiel: Der Kt. GL wird dem Ostschweizer Städtenetz zugeordnet. Sorry, aber kein Glarner fährt nach St. Gallen. Man ist Zürich-orientiert.

    5) Bassin lémanique: Zwei Uni-Spitäler, welcher nur rund 30 Minuten voneinander entfernt liegen, sind ein gutes Beispiel dafür, dass sich die Genfer und Waadtländer nichts gönnen mögen. Genauso gut könnte man die Zürcher und Basler unter einen Hut stecken.

    6) usw…

    Ich frage mich, wer denn genau bei dieser Studie dabei war und natürlich vor allem wer welches Gewicht hatte…

  6. @Titus
    habe die studie aus dem ara nur grob quergelesen, bzw. mich auf die vergleiche zwischen basel und bern konzentriert.

    aus dem text sind mir jedoch die logisch strukturierten begründungen aufgefallen, die sich in ihren definitionen an den heterogenen gebilden unserer städte und ihren agglomerationen orientieren mussten.
    das “wirre” scheint mir deshalb eher in den unterschiedlichsten siedlungsentwicklungen mit ihren föderalen unabhängigkeitsbemühungen zu liegen.

    unter “bern grollt” hat der stadtwanderer das verbesserungspotential der hauptstadt und ihrer regionen angedeutet.

    @ bärbi
    die “stimme” ist wohl laut genug. vermutlich fehlen ihr im überzeugungswettewerb die guten argumente.

    grüsse aus dem bieler seeland

  7. Zu den Vergleichen zwischen Bern und Basel:
    Heute sieht es europäisch für beide sehr gut aus. Sowohl Basel als auch Bern sind mit ihren Fussballmannschaften weiter. Allerdings spielt Basel auch da eine Liga höher. Sorry!
    Zwischen den Grossräumen Basel und Bern gibt es allerdings noch einen weit gewichtigeren Unterschied. Der Grossraum Basel hat bereits vor Jahrzehnten aus der Not eine Tugend gemacht. Er ist durch meherer Kantons- und sogar Staatsgrenzen sehr zerschnitten. Es reifte deshalb die Einsicht, dass nur eine echte (freiwillige) Partnerschaft zwischen all diesen Playern und Wirtschaftkreisen eine Fortkommen zum Wohl der “begrenzten” Bevölkerung ermöglicht. So entstand vor 45 Jahren der Verein Regio Basiliensis. Heute eine allseits anerkannte Einrichtung. Davon sind wir im Grossraum Bern noch Lichtjahre entfernt. Hier sagt immer noch der bernische Staatsbär, wie eh und je was Partnerschaft ist und wie sie zu geschehen habe. Könnte man da nicht etwas von Basel lernen? Eigentlich wäre es zu wünscehn aber aufgepasst: auch da gilt, der Staatsbär bestimmt Art und Umfang des zu lernenden!

  8. @ walko
    Da stimme ich Dir zu – womit man auch die Frage aufwerfen könnte, weshalb denn nicht gleich pro Dorf oder gar Weiler definiert wird, was einmal daraus werden soll? Wo liegt die Grenze? Diese Frage geht ins gleiche Thema wie “wann ist eine Region eine Metropolitanregion?”.

    Ungeachtet dessen sind doch die Bedürfnisse überall ähnlich bis identisch: Wir wollen alle gute Flugverbindungen, ausreichend Arbeitsplätze, gute Ausbildungstätten, ein reichhaltiges Kulturangebot usw. – egal ob man nun im hintersten Bündnertal, in Zürich oder in Delémont wohnt.

    Überspitzt ausgedrückt steht den Jungen in Zürich die Welt offen, doch wer in Bern aufwächst, der wird zwangsläufig Bundesbeamter. Föderalismus heisst für mich auch Chancengleichheit. Deshalb habe ich Mühe mit einer übermässigen “Privilegierung” für eine Region A. Um dem entgegenzuwirken gibt es eben nur eines, nämlich dass man alle Regionen nach den gleichen Kriterien beurteilt. So werden auch Mankos sichtbar. Unterschiede wird es geben, sollen und dürfen auch sein. Es sollte sich aber keine allzu grosse “Schere” auftun. Es darf nicht sein, dass jemand z. B. einen Weg von 90 Min. in Kauf nehmen muss, um ins nächste Gymnasium zu gelangen oder dass ein Weg von 120 Min. nötig ist, um einer Theater-Vorstellung beiwohnen zu können oder dass für eine medizinische Behandlung usw…

    Grüsse aus der grössten zweisprachigen Stadt der Schweiz 😉

  9. Ein Problem für die “Regio Bernensis” ist tatsächlich der Röstigraben. Die Sprachbarriere verindert eine engere Zusammenarbeit mit Neuenburg und dem französlich sprachigen Teil von Fribourg. Diese Regionen richten sich schon rein gefühlsmässig viel eher gegen Lausanne/ Geneve aus.

  10. @ röstigraber

    ja ja, wir wissen das yb noch nicht soweit ist wie der fcb. aber hoffentlich sind wir bald soweit. zum anfang aufjedenfall im uefa cup 🙂

    @ walko
    ich gebe Dir recht. auch mich dünkt die studie objektiv und die begründungen der unterschiede logisch.

    @ titus
    wie Du richtig sagst gibt es unterschiede, zwangsläufig. somit kann man aber, meiner meinung nach, die regionen nicht nach den gleichen kriterien beurteilen. oder wie willst Du einen weiler mit einer stadt vergleichen 😉

    ausserdem möchte ich Euch daran erinnern, dass eigentlich die schweiz ein sehr kleines und übersichtliches land ist. ist es daher nicht müssig über diverse regionen zu diskutieren. ost-west und nord-süd gemütlich in 4,5 stunden (mit dem zug).

    sollten wir nicht in den staat schweiz investieren und nicht in die regionen? die produktwertschöpfung scheiz ist bei weitem grösser als z.B. die wertschöpfung des produktes zürich.

    lasst uns einen städteverbund ost-west und nord-süd, nach dem vorbild der ostküste der usa, planen und verwirklichen 😉

    jetzt verstehe ich warum wir das haus der kantone brauchen, danke stadtwanderer!

  11. die ganze diskussion kommt mir etwa so vor wie der besuch eines übergewichtigen patienten beim arzt. anstatt zu akzeptieren, dass er zu viel auf die wage bringt und etwas dagegen tun muss, beschimpft der patient den arzt und zertrümmert die wage, weil sie angeblich falsch eingestellt ist. der berner bär hat schlicht und ergreifend zu viel und an den falschen orten (verwaltungs)spreck angesetzt. dieser muss weg, wenn der Grossraum Bern wieder beweglicher und attraktiver werden soll.
    auch wanderungen machen bekanntlich fit. wie wäre es, wenn die politischen exponenten des grossraums einemal an einer wanderung mit unserem stadtwanderer teilnehmen würden. wahrscheinlich das bester fitnessprogramm mit garantiert nachhaltigerer wirkung, als das bekämpfen der waage.

  12. @ röstigraber
    eine wunderschöne Analogie!
    wenn die Wanderungen nichts nützen würden, müsste man halt dann zum Skalpell greifen…

  13. @ röstigraber

    voll Deiner meinung. soviel ich weiss hat der stadtwanderer schon einmal geplant die diversen regierungsmitglieder einzuladen. weiss aber nicht ob etwas zu stande kam.

  14. @ Mischa
    Ich vergleiche Weiler mit Stadt, weil die Bewohner von beiden die gleichen (oder ähnliche) Bedürfnisse haben. Der Vergleich soll aber nur dazu dienen, Mankos oder (zu) markante Unterschiede feststellen und entsprechend “bekämpfen” zu können.

    Zugegeben, der Vergleich Weiler mit Stadt ist etwas überspitzt. Aber Du kannst ja auch mal Zürich mit Bern oder St. Gallen mit Fribourg oder … vergleichen. Stellt sich dann für Dich immer noch die Frage, ob man nicht nach gleichen Kriterien beurteilen kann?

  15. @ Röstigraber
    vielen dank für den träfen vergleich zwischen “basiliensis” und “berner staatsbär”.

    @ Titus
    versuche einmal zwischen dem fc basel und dem ehc bern einheitliche vergleichskriterien zu definieren. immerhin haben die berner das grösste eishockeystadion in europa.

    grüsse aus orpund
    walko

  16. @ walko
    Gesundheitsversorgung (Spitäler, Ärzte, Apotheken/Drogerien, …), Einkaufsmöglichkeiten, kulturelles Angebot (Kino, Theater, Unterhaltung, Konzerte, …), Sportangebot, berufliche Vielfalt, Branchenvielfalt, Arbeitsplatzangebot, Ausbildungsstätten, Erholungsmöglichkeiten, Recyclingangebot, Energieversorgung, allgemeines Dienstleistungsangebot, öV-Angebot, Verkehrserschliessung, Kommunikation, Immobilienangebot, Steuern, usw…

    Kriterien gäbe es viele, nach denen man die Regionen vergleichen könnte, die für viele von Interesse sind und die eigentlich bestimmend dafür sein sollten, wie man denn eine Region nennen will (und vor allem was sie für Herausforderungen zu bewältigen hat).

  17. Ist der Grossraum Bern bloss ein abstraktes Gebilde von staatlichen Planern oder eine alltägliche von Menschen gelebte und erlebbare Realität? Das ist hier die Frage. Falls ersteres zutrifft, ist die Sache in guten Händen und es kann Entwarnung gegeben werden. Was man/frau so hört ist bereits eine kantonale Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehrerer Direktionen der Bernischen Verwaltung, im Entstehen begriffen. Eine Begleitgruppe, bei welcher falls nötig auch ein paar Ausserkantonale sowie die Wirtschaft mitmachen sollen, ist ebenfalls in Planung. Angesichts des guten Abschlusses des Kantons Bern können dafür sogar mindestens 2 neue Stellen geschaffen werden. Mehrere Drittaufträge an Planungsbüros zur Erarbeitung von Strategien und Massnahmenplänen, welche mehrere Szenarien enthalten müssen, sind in Vorbereitung oder wurden bereits erteilt.

  18. @ titus
    müssen wir den überhaupt vergleiche anstellen? beispiel uni spitäler; kriege ich eine behandlung in bern nicht, oder sie ist in zürich besser, dann gehe ich nach zürich, ist ja nur ein katzensprung! ist das besste sushi restaurant der schweiz in genf, dann gehe ich nach genf, wiederum nur ein katzensprung. lebe ich in zürich und möchte die längsten wasserrutschbahnen von europa ausprobieren und nebenbei noch einkaufen, dann musss ich nach bern-west, auch nur ein katzensprung.

    wir leben in der schweiz und nicht “nur” in bern, zürich oder basel!

    @ walko
    entschuldige meine unkenntnis, aber ist der ehc bern nicht eher der sc bern? 🙂
    und hopp yb!

    @röstigraber
    es lebe das BIP 🙂

  19. @ Titus
    danke vielmals für deine detaillierte rückmeldung.
    allein die vermutung jedoch, dass sich hier fachspezialisten mit den vernetzten grossregionalen strukturen befasst haben, lässt im unterschied zu deiner gut begründeten vergleichliste auf übergeordnete kriterien schliessen.

    @ Mischa
    dein kenntnisstand ist up to date und der ehc biel darf nicht mit dem sc bern verwechselt werden. danke hast du mein wissensmanko wettgemacht.

    beste grüsse
    walko

  20. Entwarnung… oder doch nicht?

    Direktor Rumley tritt zurück
    „Der Direktor des Bundesamtes für Raumentwicklung, Pierre Alain Rumley, verlässt den Bund und wechselt in die Lokalpolitik. Der 58.jährige wurde am Donnerstagabend in die Exekutive der neuen Gemeinde Val-de-Travers gewählt“. So steht es am Samstag in der BZ auf Seite 2 unten rechts Damit ist nicht der Bär sondern sein Jäger erlegt! Es ist davon auszugehen, dass der neuen Direktor (oder die neue Direktorin) des Bundesamtes für Raumentwicklung zunächst einmal eine Standortbestimmung vornehmen und das Raumkonzept im Rahmen weitern Berichts umfassend evaluieren wird.
    Damit kann sich der Berner Staatsbär – noch etwas besser genährt von seinen tributpflichtigen Untertanen, wie ebenfalls der gestrigen Presse zu entnehmen war – wieder getrost in seinen Staats-Graben, zurückziehen. Er liegt übrigens ganz in der Nahe des Röstigrabens. Die Wanderungen des Stadtwanderers bleiben Privatsache einiger Interessierter und die alte Ordnung ist wieder hergestellt (noch ist also nicht die letzte Nacht der alten Zeit). Freude herrscht!!?

    Doch halt! Gibt es da nicht auch ein Projekt Bärenpark, massiv unterstützt von der Wirtschaft, dass den Bär definitiv aus seine Graben holen will. Hat nicht auch YB, das heute gegen GC spielt, unlängst begonnen, mit den Clubs den unmittelbaren Nachbarstädten zusammen zu arbeiten, um längerfristig nicht nur in der Schweizerischen Fussballmeisterschaft bestehen zu können (man träumt immer noch von einem Titel in diesem Jahrzehnt!) sondern auch europäisch.

    Und da wäre neben dem Haus der Kantone (die neue Tagsatzung?), der Stadtwanderer berichtet darüber,auch noch das geplante Haus der Religionen, welches zu einem vermehrten Dialog der Kulturen führen soll. Ein faszinierendes Projekt mit internationaler Ausstrahlung und Inspiration, wie am Fest dieses Wochenende zu spüren ist. Bollywood, Arnold Hottinger, die Seidenstrasse, Al Andalus, Peace Watch Switzerland, etc.

    Könnte es sein, dass die Wanderungen des Stadtwanderers (auch die gebloggten) doch etwas mehr sind als reine Privatsache einiger Interessierter?

  21. klar ist das mehr als reine privatsache, es ist ein veröffentlichtes privates interesse an der öffentlichkeit, mit dem öffentlichkeit entsteht, wenigstens für eine grösser werdende schar privater —

    sorry, dass ich euch eurer interessanten diskussion über die definitionsmächtigen nicht folgen konnte, war ein wenig vielseitig beansprucht dieser tage, eher privat, sodass das nicht öffentlich wurde.
    danke vor allem dem röschtibuddler für den hinweis auf rümle!, ist mir entgangen. für alle, denen es gleich gegangen ist, hier der hinweis:
    http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/story/19012016
    zum haus der religionen werde ich mich sicher noch äussern, warte schon lange auf eine gute gelegenheit!

  22. @ Mischa
    Klar, wir leben in der Schweiz. Ich will auch nicht “gleich-machen”. Ich will durch die Vergleiche ja nur feststellen, wo welche Region ihre Trümpfe hat und wo ihre Mankos. Wo ich jedoch “gleich-machend” bin, ist bezüglich Chancengleichheit. Wer in Disentis wohnt, soll die gleichen Ausbildungsmöglichkeiten haben wie jemand, der in Zürich wohnt. Das heisst jedoch (und unter der Voraussetzung der Chancengleichheit), dass das Raumkonzept nicht alleine betrachtet werden darf. Es sind Fördermittel notwendig, damit der Disentiser Arzt werden möchte (den es auch in Diesentis braucht), überhaupt in der Nähe der Ausbildungstätte leben kann. Ich weiss, es ist eine komplexe Sache…

    @ Walko
    Von wegen Fachspezialisten: Mein erster Eindruck war, dass das Ganze einem Brainstorming entsprungen und dann zu einem Konzept “zusammengestiefelt” worden sei. Wir wissen ja nicht einmal, nach welchen Kriterien eine “Metropolitanregion” definiert wird. Das scheint mir vielmehr eine subjektive Einschätzung zu sein (womit ich wieder bei den vergleichbaren Kriterien wäre).

  23. So wie es heute getönt hat, ist der gesuchte Inverstor für das Haus der Religionen nunmehr definitiv an der Angel, und soll noch im September bekanntgegeben werden. Damit könnte für das Haus der Religionen am Europaplatz in Bern “eine Vision mit Bodenhaftung” schon bald der Spatenstich erfolgen. Dies wären dann wohl auch die “gute Gelegenheit” für den Stadwanderer über dieses Projekt, das in seiner Art weltweit wohl einzigartig ist, zu berichten.

  24. @ titus

    chancengleichheit klingt gut, aber eben klingt gut. wie Du richtig bemerkst ist es komplex. er, von disentis will arzt werden. ok, aber da ist nicht nur der weg das problem. als ich studieren wollte fehlte mir das geld. weil ich, nach der obligatorischen schulzeit, schulmüde wahr und eine lehre absolvierte, erhielt ich von keiner stelle nur einen cent. entschuldigung, keinen rappen. es hiess immer, sie haben eine beruf arbeiten sie auf diesem.

    beim vergleich ist es wichtig, dass man gleiches mit gleichem vergleicht. dort sehe ich die schwierigkeit! der bundesplatz ist nicht dasselbe wie der bellevueplatz(sächsilüteplatz) und doch sind beides plätze!

  25. also nun reicht’s.

    in der tagesschau musste ich doch erfahren, dass die bergregionen also die nicht metropolitanregionen eine charta unterschrieben haben? die charta san gottardo! Uri, Wallis, Tessin und Graubünden sind dabei (man bemerke ich habe die kantone gross geschrieben, respekt)!

    sind wir den wirklich so langsam oder sind die anderen zu schnell. eventuell sind die anderen auch vorinformiert. wo ist bern? warum machen wir nicht dasselbe mit unseren nachbarkantonen?! hallo brauchen wir eine revolution in bern? ab sofort nur noch die andere seite wählen als die die ich vorher gewählt habe? ist das die lösung?

    bitte stadtwanderer hilf!!!!! 😉

  26. lieber titus

    nein, habe noch kein banner. alles überrennt mich. aber, “viva la revolucion, la prostitucion y la circulacion!” oder so ähnlich!

  27. Ist nicht Bottéllon eine Art neue Revolution? Jedenfalls ist dieses absolut weltbewegende Thema – pardon dieser genüsslich zelebrierte “Medienhype” -, das zentrale Thema in unserer Metropolitanregion und gegenwärtig (noch) das einzige Getränk, das im Wahlbistro getrunken wird.
    Welchen Wert hat die Gotthard Charta, ein Stück Papier, auch ein Medienhype, oder ein langandauernder Schwur? Ähnlich wie der letzte, der vor 717 Jahren auf dem “Rütli am Gotthard” stattgefunden hat, allerdings nicht an ersten September sondern am ersten August! Bevor ich mit einer Röstipfanne bewaffnet Richtung Gotthard losstürmen würde, müssten diese beiden Fragen noch geklärt sein.

  28. hüsch, eure kleinen nachtgeschichten!
    leider weiss ich mischa nicht viel rat, ausser dass am anfang ein krise steht, dann ein investor für ein unübliches projekt aufmerksamkeit erregt, schliesslich an der zukunft gearbeitet wird, und sich eine partei ganz gut sonnen kann.
    ins berndeutsche übersetzt würde das heissen, wir haben ein krise, wir haben investoren (stade de suisse, kleemuseum, bald auch haus der religionen), doch wir arbeiten damit nicht an der zukunft, und eine partei, die damit tamtam schlagen könnte, gibt es in bern nicht (mehr).
    müssen wir nun tatsächlich warten, bis reto nause, der tausendsassa in der cvp-kommunikation, die stadt übernimmt?

  29. treffen wir uns nun zu einem bottéllon des stadtwanderers für unsere revolution? im moment habe ich noch kein infos was das stück papier wert sein soll aber der stadtwanderer lässt sicher nicht lange auf sich warten. also lieber röstigraber, lass Deine pfanne noch in der schublade 🙂

    @ stadtwanderer

    welche partei hast Du gemeint, welche es in bern nicht (mehr) gibt.
    warten bis nause die stadt übernimmt, da werde ich wohl pensioniert sein 😉

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