der perfekte empfang

die reise von brig nach bern war beschwerlich. trotz schnellzügen im stundentakt, eurocity-kompositionen dazwischen und entlastungsfahrten der sbb war unser zug durch den lötschberg mindestens doppelt belegt. und alle hatten nur ein thema: vulkanausbruch in island und die folgen für die schweiz.

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freuen sich über die geglückte weltneuheit im teller: armin und myriam aus mund (foto: stadtwanderer)

für einen deutlich freundlicheren empfang nach unserer kleinen italienreise sorgten myriam und armin in den walliser bergen. sie luden uns zu einer degustationsreise durch exklusive einheimische weine und lokale spezialitäten ein. sogar eine weltneuheit gab es in (den) mund: safrankäse in alpenampfer.

den käse hatten unsere geniesserInnen von ihren nachbarn katrin und pius. den safran dazu mussten sie aber selber besorgen. die grünen blätter, in den das ganze eingewickelt und mit zahnstocher befestigt war, kamen von den weiden rund herum. leicht angedünstet schmeckte die überraschung hervorragend.

ohne wenn und aber empfehlen kann ich auch den himbertscha. das ist keine beerensaft aus dem wald, sondern aus fast ausgestorbenen rebsorten. chosy chanton in visp hat sie gerettet, und produziert daraus neuen spitzenwein in kleinen mengen. hergeleitet wird der name vom standort, an dem der himbertscha reift: der pergola.

bei abendlichem sonnenschein genossen wir beides, und die auch die geschichte von alexia stoffel, der legendären önologin aus den walliser alpen, die nach kirgistan ausgewanderte, um dort auf fast 3000 meter walliser rebsorten anzubauen, bevor sie via irrfahrt durch halb asien wieder in die heimat zurückkam. bergvogel armin, im hauptamt jursit am bundesgericht, machte sie zum seinem prüfungsstoff als wanderleiter, ohne mit der wimper zu zucken, obwohl die geschichte frei erfunden ist.

ganz anders als in den zügen durch die alpen hat in luftiger höhe über der rhone noch viel platz für geschichte zu wein und käse!

stadtwanderer