speisegeschichte im speisewagen

ich habe einen tag in st. gallen verbracht. unterichten an der hsg, der universität st. gallen, war angesagt. die überraschung des tages ergab sich aber auf der heimfahrt nach bern.

0.60FE!OpenElement&FieldElemFormat=jpgauf der rückfahrt verspürte ich nach zürich einen hunger. mit bärbi, eben zugestiegen, ging ich in den speisewagen. wir setzen uns an einem tisch hinzu und starten unvermittelt den gedankenaustausch über den tag.

die hsg sei eigentlich keine uni, beginne ich. eher ein schmuckes college für wirtschaft und einige verwandte fächer. international ausgerichtet sei man schon, aber schweizerisch-klein …

die dame gegenüber scheint aufmerksam zuzuhören, bis sie sich outet. sie heisse corinne pernet und sei assistenzprofessorin an der universität st. gallen …

upperla, denke ich mir schon. doch dann lacht unser gegenüber. sie habe sofort verstanden, von welcher hochschule ich erzählt habe, meint die kollegin. die hsg sei in der tat ein spezialfall im vergleich zur massenuniversität. mit vielen vorteilen, fügt sie an, so seien die entscheidwege kurz, das klima unter den professorInnen offen, und die zusammenarbeit untereinander sei konstruktiv. das habe sie während ihren 14 Jahren in den usa kennen gelernt, und in der schweiz nicht überall wieder gefunden.

seit dem 1. februar 2010 unterrichtet corinne pernet an der hsg internationale geschichte. den angehenden ökonomInnen soll ihm rahmen des kulturprogramms die vielheit der welt eröffenet werder. ihre forschungsschwerpunkt sei die südamerikanische geschichte. am meisten interessiert sie sich für die ernäherungsgeschichte mit ihren folgen für die kulturspezifischen modernisierungsprozesse.

darauf stossen wir schon mal an. und beginnen ein Gespräch über die stationen des werdeganges der historikerin. schnell sind wir bei ihrem schweden-aufenthalt an der universität uppsala. es sei wunderbar gewesen, erzählt die mutter von zwillingen. für die kinder sei gesorgt gewesen, und sie habe frei forschen können. in zürich, wo sie auch arbeitete, habe sie dann viel administratives erledigen müssen. so dass sie sich auf ihre neue herausforderung in st. gallen ganz besonders freue.

eine wirklich nette begegnung, die wir da im speisewagen mit der weltgewandten speisehistorikerin bei suppe und käse hatten …

stadtwanderer