bvg-abstimmungsinterna

es war ein arbeitstag in zürich. ganz schön anstrengend. nationale abstimmungen sowie kantonale und städtische wahlen standen im zentrum des interesses. vieles ging mir an diesem nachmittag und abend durch den kopf, vor allem zum bvg.

salvis
peter salvisberg, mein gesprächspartner vom k-tipp, der bei seinem tod von der kanzel verkündet haben will, die erfolgreiche bvg-nein-kampagne initiiert zu haben.

nach 16 uhr hatte ich eine verschnaufpause. die verbrachte ich am buffert im studio leutschenbach.

dem hat man letztes jahr ein sparrunde verordnet. seither gibt es keinen wein mehr. ramseier-apfelsaft, cola-zero und blötterliwasser müssen genügen.

ich stand hinter ruedi rechsteiner und rita schiavi an, die eben den linken sieg in der bvg vorlage vor laufender kamera gefeiert hatten. die nette dame hinter der theke freute es offensichtlich. sie wandte sich kurz ab, und zog eine flasche guten roten hervor, den sie breitwillig ausschenkte.

als aus dem studio ging, merkte ich, heute kaum die sonne gesehen zu haben. am morgen früh, als ich im zug nach zürich fuhr, schneite es unentwegt. am abend dann wikte die sonne nur noch im gegenlicht. einige kamine schloteten über der stadt, die eben eine verstärkt rotgrüne regierung gewählt hatte.

auf der rückfahrt nach bern erinnerte ich mich an eine begegnung im abstimmungskampf mit peter salvisberg. früher war der studierte ökonom romandie-korrespondent von radio drs gewesen, dann stieg er bei swissinfo hoch hinauf und wechselte schliesslich als geschäftsführer zum k-tipp.

bei dieser auflagenstarken konsumentInnen-zeitung war er für die lancierung des referendums gegen die senkung des bvg-umwandlungssatzes an vorderster front tätig gewesen. die gewerkschaften hätte er zuerst überzeugen müssen, hier opposition zu machen, erklärte er mit selbstbewusst. die politische kraft gehe heute nicht mehr von den parteien aus, vielmehr von den medien, die themen lancieren und entwickeln können.

und, fügte er bei, für den fall, dass er am abstimmungssonntag recht bekommen sollte, wolle er, dass dereinst der pfarrer von der thuner kanzler bei seiner grabrede verkünde, niemand anders als der verstorbene hätte seinerzeit die bewegung ausgelöst, welche die verringerung der rentenleistungen mindestens aufgehalten habe …

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