wie ein hamster

es waren nicht meine tage. dabei freute ich mich so auf den 1000. blogbeitrag. hier ist er!

LivingCase2a

eigentlich begann alles harmlos. ich biss auf ein stück brot. da ging einer meiner backzähne unvermittelt in brüche. zwar hatte ich schon davon gehört, dass zähne beim harmlosen kauen zerfallen können, doch geglaubt habe ich das bis diese woche nicht wirklich.

am freitag dann hatte ich einen termin, um den zahn ziehen zu lassen. und eigentlich ging auch das ziemlich schnell. spritze, zange, ab. doch es kam nicht der ganze zahn heraus, denn der war so spröde, dass er abbrach. in der folge mussten die wurzeln einzeln gezogen werden. und das war nicht ohne, vor allem die letzte.

zuhause im bett begann das loch in den zähnen der linken obern backenreihe übel zu bluten. es war, wie wenn ein schlauch geplatzt wäre und der englische garten unfreiwillig gespritzt würde. der zahnarzt vertröstete via telefon zuerst, das sei unüblich, werde sicher bald aufhören. nach zwei stunden war dem nicht so, und ich machte mich erneut in die stadt auf.

auf dem zahnarztstuhl angelangt, erkannt man dann die ungewöhnliche situation. ein chirurgischer noteingriff wurde nötig. und ich musste zum einem spezialisten hierfür. der fackelte nicht lange, und nahm umgehend eine blutstillung mit einer strompistole vor. nach 30 minuten löten war alles vorbei.

dachte ich. denn wieder zuhause angelangt, überfiel mich der ganze stress vom tag. nie mehr würde ich brot essen wollen, schwor ich mich. bis ich der hunger übermannte.

nun sitze ich da, gucke ein wenig vorschauen auf vancouver und habe dicke backen. und ich studiere über den besten titel für den 1000. beitrag auf dem stadtwanderer: zum beispiel “hartes brot, das ich da ass”, “die schnauze voll (blut)”, “unter strom” oder “der zahn der zeit”. schliesslich bin ich für den, der am realistischsten ist: “wie ein hamster”, schreibe ich, denn ich habe ich habe links eine schwellung, und rechts getünkelte brot, das mich stärkt.

stadtwanderer