keep it simple and stupid – bis zum geht nicht mehr!

keep it simple and stupid, oder eben: kiss, sagt alexander segert, der starwerber der svp, kurz und bündig. und verführt so regelmässig die massen. so erfolgreich, dass ihn jetzt auch die alternative liste zürichs nachäfft.

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diese gegenüberstellung sollen die zürcherInnen und winterthurerInnen nächste woche zu sehen bekommen.

das schon bekannt gemachte plakat wirbt für ein ja zur anti-minarett-initiative. die andere, neue affiche ist für den stopp von kriegsmaterial aus der schweiz. ersteres kommt aus dem umfeld der äusseren rechte, zweiteres der äusseren linken.

doch damit genug der spiegelbilder und spiegelfechterei! deshalb die unverblümte frage des stadtwanderers: was soll das?

sicher, der gag der linken ist geglückt. man hofft wohl, mit einem ähnlichen medienrummel die gleiche aufmerksamkeit zu erheischen. doch genau so sicher ist es, dass es sich um eine fantasielose kopie handelt, die mit den gleich stereotypen mittel arbeitet.

die darstellung des mannes mit schweizer herkunft ist noch das beste. denn sein böser blick in traditioneller kluft persifliert die frau muslimischen glauben, die auf dem minarett-plakatt völlig unnötig ist. und er ist ein wenig biedermann und brandstifter zugleich, das ist eine anspielung an die verantwortlichen des anderen plakates. eine schweiz, übersäht mit raketen ist aber ebenso lächerlich wie eine schweiz überfüllt mit minaretten. da wird hüben wie drüben schlicht überzeichnet.

sich nie auf das feld dessen zu begeben, den man bekämpft, ist die erste regel in der politischen kommunikation. denn damit transportiert man automatisch dessen botschaften weiter. das kennt man spätestens seit den schäfchen von 2007, die es plötzlich in allen formen gab. politik, die nicht durch werbung verkommt heisst: eine eigene arena aufbauen, auf die alle gebannt schauen müssen, ist die logische konsequenz daraus. der rest ist doch eine halbe kapitulation, vielleicht satire, aber kein politisches argument. und schon gar nicht aufklärung, die man in der aktuellen situation erwarten würde.

to simple and to stupid, sag ich da, und füge bei: keep both away!

stadtwanderer