auf impressionenfang zu den bundesratswahlen

ich war gestern in der stadt unterwegs. auf impressionenfang zu den bundesratswahlen. im “diagonal”, einem tollen cafe im regierungsviertel, wurde ich fündig.

das schauspiel
leicht verschämt in einer ecke sassen die meinungsmacher der sp. wenn vor wahlen andrea hämmerle mit anderen zusammensitzt, verweist das schon mal auf ein zentrum der meinungsbildung. doch das gespräch schien eher gemächlich zu verlaufen. dann, um 13 uhr, kam bewegung auf. man verliess ruckartig den tisch. um sich mit anderen opponenten zum svp-zweierticket zu treffen?

wenige sekunden später fast so etwas wie eine antwort. es strömte die spitze der grünen ins diagonal. man hielt ausschau nach einem plätzchen und setzte sich, angeführt vom parteipräsidenten ueli leuenberger an den genau gleichen tisch, an den vorher die sozis sassen.

dem publikum war das schauspiel in seiner ganzen symbolik nicht entgangen. es berät eine jede partei unter sich und wohl auch für sich. das verheisst keine koordinierte aktion für morgen.

die verarbeitung
an unserem tisch werden persönliche impressionen ausgetauscht. man rechnet mit einem störmanöver von links. man glaubt aber nicht an einen erfolg.

es fehlt die überragende alternative. furrer? germann? walter? es überwiegt die skepsis. andere namen fallen niemandem nicht ein.
und es fehlt der mut zum wechsel, wird am tisch verhandelt. ich wende ein: das dachte man vor einem jahr am vortag auch. die antwort kommt ebenso schnell: damals ging es um eine abwahl, die einigte.
jetzt geht es um eine eigentlich wahl, bei der der gemeinsame nenner unter den parteien fehlt.

damit sind ist unsere runde bei ueli maurer angelangt. natürlich sei er der svp-spitzenkandidat, ist lautet das weitgehend einhellige urteil. letztlich konnte er nicht überzeugend angegriffen werden. auch wenn sein stil verbreitet unbehagen auslöst. zu aggressiv wird er gesehen. zu wenig auf konkordanz ist er ausgerichtet. diese geht von eine generellen übereinstimmung aus, während man bei der svp eine fundamentale missstimmung zu allen anderen festhält.

allen bedenken zum trotz: maurer ist der favorit für die morgige wahl. denn von sog. fähigstens brauchten wir zu sprechen. durchgefallen, war das einhellige urteil der runde über den abgewählten bundesrat.

impressionen besser als analysen?

wie gesagt, nur eine eingefangene impression. keine eigentliche analyse. und doch will mir scheinen, sei sie so typisch, für den moment …

stadtwanderer