i have to say sorry!

ich muss mich bei meiner leserschaft entschuldigen. ich war dieser tage n i c h t in den vereinigten staaten. die vier letzten berichten habe ich nicht aus sacramento, denver und washington, sondern aus dem krankenbett in hinterkappelen geschrieben.

dabei begann alles so gut: ich wolle zu den wahlen und abstimmungen vom 4. november 2008 für ein paar tage beruflich in die usa. californien, colorado und die hauptstadt washington standen auf dem programm. besuche bei gouverneuren und senatoren waren angesagt, aber auch viele gespräche mit aktivistInnen standen auf dem programm.

am vorabend der reise spukte mehr oder weniger aus dem nichts mein magen meine kräfte liessen nach und mein hausarzt schrieb mich reiseunfähig. der tripp war futsch!

wenigstens real, denn mental kam der hammermann, je länger ich im bett war. so fasste ich mir ein herz, recherchierte im fotoalbum flickr, ob es fotos von meinen stationen gäbe, und fügte ich recherchen aus den reisevorbereitungen samt aktuellen informationen aus dem internet zu berichten über arnold schwarzeneggers volksabstimmungen, sarah palins wahlkampagne und die mobilisieungsanstrengungen der amerikanischen parteien zusammen. in der wahlnacht klebte ich dann vor dem tv und am internet, aber nicht in zentrum des geschehens, sondern im hinterkappelen, in der bernischen provinz.

verfasst habe ich die berichte, wie wenn ich vor ort gewesen wäre. das war eine echte täuschung, für die ich mich zu entschuldigen habe. ich bin haltlgerne die gwundrige mickey mouse, und leide, wenn ich ein schlappen eichhörnchen sein muss. verzeiht mir!

immerhin, es hat spass gemacht und mir die zeit im bett verkürzt!

zwischenzeitlich geht es mir wieder besser, am montag werde ich wieder normal arbeiten. allen, die mir gute besserung gewünscht haben, danke ich nochmals ganz herzlich. alle, die in rage waren, weil ich zu lasten meiner gesundheit am spektakal teilgenommen habe, sage nochmals, was ich im ersten beitrag unter “wahre lügen” angekündigt habe:

“was von dem, was gesagt, gezeigt und geschrieben wird, ist echt, und was nur ein fake?” das ist nicht nur in schwarzeneggers “true lies” ein thema, sondern ganz generell …

ex-staatenwanderer

wenn obama basketball spielt …

barack obama hat sich zurückgezogen. um basketball zu spielen. das ist ein zeichen des sieges. denn bisher er nie eine wahl verloren, wenn er während der spannendsten zeit mit freunden den ball in den korb warf, der für seine gegner zu hoch war.

quelle:flickr

die news-lage auf den amerikanischen sendern ist dicht, aber unübersichtlich. belanglose zwischenergebnisse, exitpolls, die gewisse rückschlüsse erlauben, und projektionen auf das endergebnis stehen recht unvermittelt gegeneinander. da gilt es, ruhe und übersicht zu bewahren, unwichtiges, von wichtigem zu trennen. realclearpolitics liefert auch hierzu die bestmöglich übersicht.

bis jetzt gibt es keinen einzigen grund, an den einschätzungen, die man aus den prognosen ableiten konnte, ernsthaft zu zweifeln. demnach gewinnt obama die wahl.

die wahlbeteiligung ist für amerikanische verhältnisse sehr hoch. der wechsel greift. die sicheren staaten sprechen klar für obama und gegen mccain. dessen kalkül, bisher demokratische staaten wie pennsylvania oder new hampshire für sich zu gewinnen, ist nicht aufgegangen. umgekehrt liegt obama in so wichtigen swing states wie ohio und auch florida vorne.

das heisst nichts anderes, als dass mccain die magische grenze von 270 elektorenstimmen nicht schafft resp. obama sie bereits jetzt überschritten hat. auch wenn man es noch nicht in zahlen weiss. die zentralen figuren hinter den mächtigsten politikern der welt haben das längst begriffen. karl rove, der wichtigste berater des bisherigen präsidenten, gab den kampf schon heute morgen verloren. auf seiner website veröffentlichte er knallhart den sieg obama mit 338 elektorenstimmen; 200 werden seiner einschätzung nach an mccain gehen.

auch david axelrod, der einflussreichste berater hinter barack obama, sprach eben an den amerikanischen sendern. er sprühte nur so vor zuversicht. für ihn war klar, dass die zeit für den wechsel nicht nur kommen wird, sondern jetzt schon gekommen ist. die hoffnungen, die man seitens der demokraten in diese wahlen gesetzt hatte, haben sich erfüllt.

der sieg ist klar, es geht nur noch um das ausmass im kongress und im senat.

eigentlich ist das die botschaft, die man jenseits der einzelergebnisse, die weiter im halbstundentakt verkündet werden, festhalten sollte: barack obama ist der neue präsident der vereinigten staaten von amerika. der schwarze politiker zieht ins weisse haus ein. der börsencrash und der irak-krieg haben sich gegen die republikaner gewendet. die bürgerInnen der usa wollen den wandel, genauso wie die mehrheit der menschen auf der ganzen welt ihre wünsche an obamas fersen hefteten.

“it happens”, der ball ist im korb, im basketballspiel des barack obama in seiner heimatstadt chicago.

stadtwanderer
hinterkappelen bei bern (schweiz)
03:00 mez