wie die berner lauben entstanden

lieber harry

eigentlich ist das ganz einfach:

stell dir ein holzhaus vor, das an die strasse gebaut wird.

nun stell dir zu diesem holzhaus einen vorbau vor, der aus stein besteht, und auf die strasse hinaus gebaut wird. diese wird dadurch enger. das haus aber wird grösser.


nirgends in bern sieht man die beiden häuserfronten besser als hier in der postgasse. die alte (heute aus stein) ist die hintere, die neue, die schon immer aus stein war, entsteht durch den anbau nach vorne in richtung strasse (foto: stadtwanderer)

nun erweitert der steinanbau das haus aber erst ab dem ersten stock. auf der strasse ebene (parterre) gibt es nämlich einen durchgang, – eben die laube.

die laube selber gibt durch rundbögen auf die strasse; sie hat zum holzhaus fenster, manchmal auch läden. diese sind aufzuklappen, sondern runterzuklappen.

nun kann man, an regentagen, wie heute, so ganz gut, den laden als verkaufsfläche benutzt. gut geschützt vor wind und wetter.

die holzhäuser selber bleiben, wenn sie nicht niedergebrannt sind, bestehen. jetzt haben sie aber eine verschalung nach aussen bekommen, die aus stein ist.

ich füge noch eine foto bei, die den anbau illustriert, – auch wenn das holzinnenhaus zwischenzeitlich auch ein steinhaus geworden ist.

so sind die berner lauben als erweiterung der alten holzhäuser durch steinabauten im 15. jahrhundert entstanden!

stadtwanderer