ich finde es toll, dass sich bern unter deiner leitung gesellschaftlich öffnet, europäischer wird und selbstbewusster die eigenen schönheiten zeigt.
seit tagen wurde ich nun mit prospekten zum europäischen tag des denkmals eingedeckt. verschiedene kantone waren am samstag diesbezüglich aktiv. im kanton bern gab es aktivitäten quer durch alle regionen; in der stadt gab’s gleich drei führungen: in der elfenau, beim rathaus und beim erlacherhof.
begehrt wie noch nie: berner “hängende gärten” an der südseite der altstadt sorgten am samstag vor allem für “hängende köpfe”!
klar, ich habe mich entschieden, daran teilzunehmen, mitanzusehen, teilzuhaben und mitzuvermitteln. die gärten am südhang der stadt haben es mir angetan. in den prospekten wurden sie gelobt, – als grünbereiche der patrizier, aber auch der haus- und nutzgärtner, je selbst der modernen realisierung. das hat meine spannung erhöht, denn von aussen kenne ich sie schon.
ich war mit meiner neugier nicht allein. bei weitem nicht.
der andrang war riesig. das hat zunächst alle gefreut!
was danach geschah, war deutlich weniger erfreulich:
lange menschenschlanggggggen, wie zu zeiten der ddr,
willkürliche ssssssssssektionskriterien, wie zu zeiten der gnädigen herren,
und scharenweise aaaaaaaaaaaabgelehnte, wie heute bei den asylsuchenden.
wer auch immer dafür zuständig war:
die organisatoren?,
die denkmalpflege? oder
deine präsidialdirektion?:
ich sage es dir als stapi: es gab sehr viele enttäuschte an diesem nachmittag!
man war sich einig: dass der andrang so gross war, lag nicht in eurer verantwortung. durch euch wird aber der umgang mit der überraschung bestimmt. leider war er ganz daneben: herrschend, abweisend, kaltschnäuzig, verständnislos war der umgang mit der ungewohnten situation.
neben mir standen alte frauen, die sich gefreut hatten, zu ihren lebzeiten die sonst nicht zugänglichen gärten von nahem sehen zu können. es waren junge menschen da, welche die stadt als lebensraum nutzen möchten und neues entdecken wollten. selbst romands hatte es, die von weit her gereist waren und für einmal alle kulturellen barrieren vergessen hatten, nur um eure schönen gärten zu bewundern!
wir alle, die wir mit einem prospekt ohne aussicht abgespiesen wurden, waren masslos enttäuscht und frustriert. getroffen hat uns alle, dass wir als unreife fans von robbie williams tituliert wurden: das war nicht nur ein schiefer vergleich, sondern hätte den organisatoren eigentlich auch auf die sprünge helfen müssen: angesichts des andrangs gastierte dieser star nämlich gleich zweimal in bern!
lieber alex, bern scheint mir gut beraten zu sein, dem europäischen tag des denkmals rasch einen bernischen tag der wiedergutmachung folgen zu lassen. aus “gartenräume – gartenträume” wurde am samstag schlicht “garten berna – garten trauma”. erbaulich ist das nicht!
statt die hängenden köpfe unter den ausgeschlossenen anzusehen, würden sich viele interessierte freuen, bald möglichst die hängenden gärten doch noch zu gesicht zu bekommen.
ich würde sogar einen sonderkorrespondenten des stadtwanderers schicken, um darüber zu berichten …
… ein angebot?
gruss
stadtwanderer